The second confusing thing about Australia are the animals. They can be divided into three categories: Poisonous, Odd, and Sheep. Jeremy Lee, "The confusing country"

Forschen auf Madagaskar

Feldarbeit auf Madagaskar kann durchaus komfortabel sein. Je nach Projekt und Region gibt es feste Unterkünfte, fließend (warm) Wasser und Toiletten, oder aber nichts dergleichen. Dann wird in Zelten geschlafen, Nahrungsmittel und Ausrüstung werden von Trägern und einem selbst transportiert und gewaschen wird man vom Regen (zumindest, solange es die Mitstreiter noch riechen können). Im Nachhinein finde ich es etwas schade, aber während der Feldarbeit war ich nicht böse darüber: Ich hatte eher die Luxusvariante.
Meine Untersuchungsgebiete ließen sich recht bequem in einer bzw. zwei Tagesfahrten von der Hauptstadt Antananarivo aus erreichen. Im Nationalpark Ranomafana, wo sich der Hauptteil meiner Forschung abspielte, habe ich mit meinen Kollegen in der Forschungsstation ValBio gewohnt und gearbeitet. ValBio bietet Arbeitsräume mit Stromanschluss, warme Duschen, Toiletten und man wird super und reichlich bekocht. Genächtigt wird zwar in Zelten, aber ein wenig muss es sich ja nach Abenteuer anfühlen. Zur Not gibt es aber auch recht luxuriöse Hotels, falls man sich nicht schämt und zu viel Geld hat.

Forschungsbilder

Wissenschaftliche Arbeit findet auf Madagaskar immer in Kooperation mit einer madagassischen Hochschule statt, und Arbeiten in Nationalparks werden immer von einheimischen Führern begleitet. So bestand auch mein Team meist aus deutschen und madagassichen Kollegen, madagassischen Studierenden und Mitarbeitern der ValBio-Forschungsstation. Den Weg ins Feld haben wir meist zu Fuß angetreten; der Nationalpark verfügt über ein gutes Netz an Wanderwegen. Wir haben definierte Bachabschnitte beprobt: Kaulquappen, diverse Evertebraten und -larven (potentielle Räuber und Konkurrenten) sowie verschiedene Substratproben für Isotopenanalysen. Ebenso habe ich viele Habitatparameter des Baches und des umliegenden Waldes aufgenommen. Die Fließgewässer im Regenwald, so weit über dem Meeresspiegel, bergen zum Glück kein Risiko in Form von Bilharziose oder ähnlichem.