Horakoraka ny an’ny sahona fa ny tsiboboka no tompon’ny rano. Madagascan proverb
An dieser Stelle möchte ich Dinge präsentieren, die entweder als “Randerscheinungen” des großen Diversitätsprojektes entstanden oder initiiert worden sind oder zumindest einen Bezug zu Madagaskar haben und mir aus irgendeinem Grund am Tage der Einstellung hier als besonders erwähnenswert galten. “Randerscheinung” soll hier mitnichten abwertend gemeint sein.
Eigentlich sind alle Brookesia (Stummelschwanzchamäleons) Zwerge, aber in der ewig währenden Suche nach den Kleinsten aller Kleinen haben Frank Glaw und Kollegen das kleinste momentan der Wissenschaft bekannte Reptil gefunden. Brookesia micra von der Insel Nosy Hara (Madagaskar). (Bilder und der dazugehörige Artikel sind unter CC-BY lizensiert und in PlosONE von Frank Glaw, Jörn Köhler, Ted M. Townsend und Miguel Vences veröffentlicht.)
Neben den S. straussi Flohkrebsen sind uns auch einige Garnelen in den madagassischen Bergbächen begegnet. Und genau so heißen sie jetzt auch: Monsamnis carpolongus. Monsamnis ist eine Kreation der Autoren der Artbeschreibung aus den lateinischen Worten mons, das Berg bedeutet und amnis, das Bach heißt. Schön zu sehen, dass sich das Sammeln auch in dieser Richtung gelohnt hat. “A new atyid genus and species from Madagascar (Crustacea: Decapoda: Caridea)” Richard et al. 2012, Zootaxa 3162:31-38.
Im Zuge der recht intensiven Kaulquappensammlung in Ranomafana konnten wir auch Proben anderer Organismengruppen sammeln. Primär diente das der Erfassung potentieller Räuber oder Konkurrenten, aber es war zu erwarten, dass sich das eine oder andere Interessante unter unseren Proben versteckt. Über Heidi Viljanen (Uni Helsinki), die zur gleichen Zeit wie ich an ihrer Dissertation in Ranomafana an Mistkäfern arbeitete und später ans Museum in Helsinki wechselte, kam ich in Kontakt mit Mikhail E. Daneliya, der ebenfalls am Museum Helsinki arbeitet. Mikhails Spezialgebiet sind die Amphipoden. Ich habe ihm diverse Proben sowie weiter relevante Daten zukommen lassen und er hat eine erfreuliche Entdeckung gemacht: Alle gesammelten Amphipoden gehören zu einer Art und diese Art war zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Zugegeben, ich hatte bis dato weder etwas von der “Austrinophargus family group” noch etwas von der Gattung Sandro gehört. Doch jetzt teile ich mit dieser neuen Art meinen Namen: Sandro straussi.
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Im Jahre 2010 hat sich ein Teil der Braunschweiger Madagaskarforscher zusammen mit madagassischen Kollegen wieder durch die letzten Reste verbliebener Wildnis auf Madagaskar geschlagen. Entdeckt haben sie dabei unter anderem eine neue Chamäleonart. Um diese Art als ein Flagschiff des Artenschutzes besser heranziehen zu können, haben sie ihr einen prägnanten, weltbekannten Namen verpasst: Calumma tarzan.
Tatsächlich erschienen Artikel darüber in vielen renommierten Tageszeitungen bis hin zur National Geographic.
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